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Die Pandemie hat unser aller Leben durcheinandergebracht. Was hat die Krise mit uns gemacht? Und wie können wir davon profitieren? In einer 10-teiligen Serie haben wir dies verschiedene Persönlich­keiten gefragt. Teil 5: Andri Silberschmidt (FDP), jüngster Nationalrat.

Den Wert der Familie neu entdeckt

Wenn ich auf die Pandemiemonate zurückblicke, dann stelle ich – aus meiner Sicht als 27jähriger mit einiger Überraschung – fest, dass ich in dieser Zeit mein enges familiäres Umfeld neu und so richtig kennengelernt habe. Nicht, dass ich es früher mit meinen Eltern, meiner Schwester und den Grosseltern schlecht gehabt hätte. Aber natürlich war zwischen uns jene Distanz, die wohl die meisten jungen Erwachsenen zur eigenen Familie legen, um selbstbestimmt das Erwachsenenleben geniessen zu können… Corona sei Dank ist nun vieles anders: Ich habe sicher noch nie so viele gute, durchaus auch emotionale Gespräche mit den Eltern und der Schwester, aber natürlich auch mit der Familie meiner Freundin geführt. Und die Besuche bei unseren doch schon recht betagten Grosseltern – immer unter Einhaltung der notwendigen Schutzkonzepte – waren und sind in dieser besonderen Zeit eigentliche Höhepunkte: Noch nie habe ich so viel über unsere Familiengeschichte erfahren wie in jüngster Zeit! All diese grossartigen Erlebnisse haben mich mehr als entschädigt für die Corona-Einschränkungen, denen ich im Beruf und in der Politik ausgesetzt bin und die natürlich auch mich zunehmend ungeduldig stimmen.
 
Natürlich ist mir auch die Kehrseite dieser für mich so positiven Familienerfahrung bewusst. Viele Alleinstehende waren und sind wegen der Pandemie noch isolierter, als sie dies früher bereits waren. Gerade die vielen geschlossenen Treffpunkte – auch die Restaurants – tragen das ihre zu dieser für zahlreiche Menschen in unserem Land unerfreulichen Lage bei. Genau an diese Menschen denke ich in erster Linie, wenn ich hoffe – und als Parlamentarier auch erwarte -, dass die Regierungen auf Bundes- und Kantonsebene rasch Möglichkeiten finden, um gezielte Öffnungen zu ermöglichen. Und wenn dies auch mir die Möglichkeit gibt, wieder vermehrt auch Kolleginnen und Kollegen und nicht nur die enge Familie zu treffen, bin ich natürlich nicht traurig… Vielleicht schaffe ich es ja, das Beste aus beiden Welten für mich zusammenzuführen.

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