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Der Nationalrat ist nach den Wahlen so jung wie nie zuvor. Die Zahl der unter 30-jährigen Parlamentarier hat sich praktisch verdoppelt. Der Jüngste unter ihnen: FDP-Shootingstar Andri Silberschmidt.

«Gell, Tamara wurde gewählt?» Andri Silberschmidt (25), frischgebackener FDP-Nationalrat und Shootingstar der Partei, hat eine kurze Nacht hinter sich. Zeit, die 350 Whatsapp-Gratulationen zu beantworten oder sich vertieft mit den Wahlresultaten auseinanderzusetzen, hatte der Neo-Nationalrat bisher nicht.

Dabei haben Silberschmidt, abtretender Präsident der Jungfreisinnigen, und sein Pendant bei den Jungsozialisten, die ehemalige Juso-Präsidentin Tamara Funiciello (29), am Sonntag die Sensation geschafft. Die beiden verdrängten zwei gestandene Politiker aus dem Bundeshaus. Tamara Funiciello sitzt neu anstelle von Gewerkschafter Corrado Pardini (54, SP) für Bern im Nationalrat. Im Kanton Zürich wirft Silberschmidt den Direktor des Gewerbeverbandes, Hans-Ulrich Bigler (61, FDP), raus.

«Es ist verrückt», meint Silberschmidt. «Ich ersetze quasi den Gewerbeboss und Tamara Funiciello den Gewerkschaftsboss.» Das biete auch neue Chancen. «Wir können jetzt neu am Tisch verhandeln, was sie aufgegleist haben.» 

Doppelt so viele U30-Parlamentarier

Weniger Alte, mehr Junge! Das hat der Wahlsonntag gebracht. Der Nationalrat ist so jung wie nie zuvor – das Durchschnittsalter in der grossen Kammer ist im Vergleich zu den letzten Wahlen um mehr als ein Jahr auf 49 Jahre gesunken. Die Zahl der unter 30-Jährigen hat sich praktisch verdoppelt.

Neben den drei bisherigen Jungpolitikern Fabian Molina (29, SP), Samira Marti (25, SP) und Mike Egger (27, SVP) schaffen mit den beiden grünen Frauen Franziska Ryser (28) und Meret Schneider (27) sowie Tamara Funiciello (29, SP) und Andri Silberschmidt (25, FDP) vier neue U30-Politiker den Sprung ins Bundeshaus. Silberschmidt ist mit 25 Jahren der Jüngste unter ihnen. Allerdings nur ganz knapp: Die Baselbieter Nationalrätin Samira Marti (25, SP) ist bloss einen Monat älter als er.

Freisinniger Shootingstar

Silberschmidt gilt als Aufsteiger innerhalb des Freisinns. Er hat es als Präsident der Jungfreisinnigen geschafft, der Jungpartei ein Gesicht zu geben und sie als zweite starke Kraft neben der Juso zu etablieren.

Silberschmidt gibt sich als urbaner, klimafreundlicher Wirtschaftsvertreter. In Zürich macht er sich gerade mit dem Kaisin, seiner eigenen Restaurantkette, einen Namen. Die Pokebowls – eine Art japanischer Salate – kommen an der Limmat gut an. «Wir würden gerne weiter expandieren», so der Jungunternehmer, der vor der Arbeit oft bereits um sechs Uhr früh im Fitnessstudio anzutreffen ist. «Derzeit suchen wir in allen Deutschschweizer Städten nach Standorten, wo wir unsere Pokebowls anbieten könnten.» 

Ihm sei es wichtig, unabhängig zu bleiben, so Silberschmidt. «Ich will auf keinen Fall Berufspolitiker werden», sagt der Zürcher. «Mir ist es enorm wichtig, ein Leben und ein Standbein ausserhalb der Politik zu haben.» Vielleicht gar keine schlechte Idee – wenn man an die Abwahl von Hans-Ulrich Bigler (FDP) und Corrado Pardini (SP) denkt.

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