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Mit einem neuen Durchschnittsalter von 49 Jahren ist das Parlament so jung wie noch nie. Die drei neuen Nesthäkchen erzählen, was sie in Bern bewirken wollen.

Der Nationalrat wurde in der Nacht auf Montag etwas jünger. Das neue Durchschnittsalter in der grossen Kammer liegt neu bei exakt 49,0 Jahren. 2015 lag es noch 1,3 Jahre darüber.

Die Verjüngung geht unter anderem auf die Wahlerfolge von Grünen und Grünliberalen zurück: Mit im Schnitt 44,8 Jahren sind die Ratsmitglieder der Grünen die jüngste Gruppe im Nationalrat. Auch die Fraktionen von SP (47,1 Jahre) und GLP(48,0) sind überdurchschnittlich jung. Die Bürgerlichen Parteien von SVP (49,6) und FDP (50,6) ziehen den Altersdurchschnitt dagegen nach oben. Die «älteste» Fraktion ist die CVP mit einem Durchschnittsalter von 51,8 Jahren.

Das jüngste Ratsmitglied mit 25 Jahren ist der frischgewählte FDP-Politiker Andri Silberschmidt aus dem Kanton Zürich. Ebenfalls aus dem Kanton Zürich kommt die 26-jährige Meret Schneider der Grünen. Sie ist die zweitjüngste neugewählte Nationalrätin. In St.Gallen ist der 28-jährigen Franziska Ryser, ebenfalls Grüne, den Sprung in den Nationalrat gelungen. 

watson hat die drei gefragt, wie sie das Parlament aufmischen wollen:

Andri Silberschmidt (FDP), 25, Kanton Zürich

Mit der Wahl in den Nationalrat kommen grosse Verantwortungen und Herausforderungen auf mich zu, an denen ich wachsen werde. Es wurde aber Zeit, dass die Jungen ins Bundeshaus gewählt wurden und ich finde es cool, den Jungen jetzt eine Stimme geben zu können.

Wir sind in einer anderen Zeit aufgewachsen und es ist enorm wichtig, dass wir unsere Perspektive bei Entscheidungen über die Zukunft einbringen können. Schliesslich werden vor allem wir damit leben müssen. Deshalb ist mir beispielsweise die Erneuerung der AHV so wichtig. In 15 Jahren wird die AHV kein Geld mehr haben. Wir müssen dringendst Massnahmen ergreifen. Wie zum Beispiel das Rentenalter bei beiden Geschlechtern auf 66 Jahre erhöhen. Mir ist ausserdem die Stärkung von Jungunternehmen und Start-Ups wichtig. Es gibt derzeit zu viele Hürden und Bürokratie für Unternehmer.

Ich habe eine Lehre gemacht, ein Unternehmen gegründet, studiert und kann deshalb die Probleme der Jungen nachvollziehen, die dieselben Ausbildungswege gehen. Es gibt Politiker, die diese Erfahrungen nicht haben.

«Wir werden wohl zuerst ankommen müssen und dürfen nicht das Gefühl haben, wir seien sofort die ‹Tätschmeister›.»

Andri Silberschmidt über die Rolle der jungen Nationalrätinnen und Nationalräte

Radikaler werden wir Jungpolitiker im Nationalrat meiner Meinung nach nicht zwingend sein. Aber wir sind weniger voreingenommen und frischer. Weil wir zum ersten Mal debattieren, werden wir sicherlich auch Fehler machen und können dann hoffentlich auch von den Älteren profitieren. Wir werden wohl zuerst ankommen müssen und dürfen nicht das Gefühl haben, wir seien sofort die «Tätschmeister». 

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir Nationalrätinnen und Nationalräte eine junge Allianz anstreben könnten – unabhängig von der Ideologie. Dennoch ist es nun mal so, dass die meisten Themen von der Einstellung und nicht vom Alter geprägt sind.

Was ich mit meiner Entschädigung (Anm. d. R.: über 100’000 Franken im Jahr) machen werde, weiss ich noch nicht. Sicherlich sparen. Aber ich finde es wichtig, dass ich mit beiden Beinen am Boden bleibe. Das ist mein Charakter. Ich bleibe ganz normal.

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