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Andri Silberschmidt, der Shootingstar der FDP, arbeitet neu bei Planzer in Dietikon – ein Branchenwechsel für den 26-Jährigen.

Als der Aescher SVP-Politiker Hans Egloff 2019 aus dem Nationalrat austrat, verabschiedete sich auch das Limmattal von der nationalen Politbühne. Denn anlässlich der Gesamterneuerungswahlen vom vergangenen Herbst erhielt niemand aus dem Bezirk Dietikon genügend Stimmen, um neu in Bern politisieren zu können. Seit gestern lässt sich mit viel Goodwill aber sagen, dass das Limmattal wieder einen halben Volksvertreter im Nationalrat stellt. Denn FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt hatte seinen ersten Arbeitstag bei Planzer in Dietikon. Wie der 26-Jährige Anfang Woche bekannt gab, wird er dort in einem 50-Prozent-Pensum Akquisitionen begleiten, die Optimierung von Finanzprozessen vornehmen sowie eine enge Arbeit mit dem Treasury Team pflegen.

Gestern sagte er auf Anfrage, dass er sich nun darauf freue, sein Finanzwissen, das er sich in den vergangenen Jahren angeeignet habe, anwenden zu können. Der Eintritt in die Logistikbranche ist für Silberschmidt gewissermassen ein Neuanfang. Bislang arbeitete er in der Bankenwelt – zuletzt bei der Zürcher Kantonalbank. Einblicke erhielt er auch in die Gastronomie: Gemeinsam mit Kollegen gründete er 2017 das Take-away-Unternehmen Kaisin, das heute insgesamt sechs Standorte in Zürich, Bern und Basel betreibt. Er bleibt Mitinhaber und Verwaltungsratspräsident des Unternehmens, das Poké-Bowls anbietet. Seit seiner Wahl in den Nationalrat sei ihm klar gewesen, dass er einen Branchenwechsel vollziehen wolle: «Die Arbeit in der Logistik hat Hand und Fuss. Es ist sehr wichtig, dass wir Politiker aus erster Hand wissen, wie die wirtschaftliche Realität von Unternehmen und Mitarbeitenden aussieht.»

Bei Planzer sei man besonders von Silberschmidts Werdegang und seiner dynamischen Art begeistert gewesen, sagt Kommunikationschef Jan Pfenninger. Dass man beim Jungpolitiker – er ist aktuell der jüngste Nationalrat – überhaupt auf den Radar als potenzieller Arbeitgeber geriet, habe grosse Freude ausgelöst. «Höre ich mich in meinem Umfeld um, ist die Logistikbranche bei jungen Menschen leider nicht auf dem ersten Platz bezüglich beruflicher Zukunft. Wir hoffen, dass sich dies künftig ändert», so Pfenninger.

Silberschmidt will mit gutem Beispiel vorangehen

Gleichzeitig mit seiner neuen Stelle gab Silberschmidt seinen Rücktritt aus dem Zürcher Gemeinderat bekannt, in den er im März 2018 gewählt wurde. «Natürlich waren diese beiden Jahre im Stadtparlament zu wenig, um die Kommunalpolitik in allen Facetten zu leben und erleben. Dennoch konnte ich in der Hochbaukommission eine aktive Rolle übernehmen», sagt er. 
Seinen Schritt zu Planzer will Silberschmidt auch als Votum für das Milizsystem verstanden wissen. «Mehr und mehr Jungpolitiker nehmen Ämter an und verabschieden sich so von der realen Berufswelt. Das finde ich schade und ich will mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass es für einen guten Politiker Einblicke in die Wirtschaft braucht.» Seinem neuen Arbeitgeber sei er daher dankbar, dass er dies überhaupt ermögliche. «Ohne eine Teilzeit-Anstellung wäre mir der Antritt dieser Stelle nicht möglich gewesen.

Den Bezirk Dietikon kannte der gebürtige Zürcher Oberländer Silberschmidt schon zuvor. «Das Limmattal ist eine sehr interessante Gegend, wo traditionsreiche Unternehmen auf vielversprechende Start-ups treffen.»

Da Dietikon nur ein Katzensprung von seinem Wohnort entfernt sei, wird er pendeln. «Zwar stamme ich aus einer Agglomeration vergleichbar mit dem Limmattal, lebe aber seit Jahren in ­Zürich und politisiere nun in Bern. Daher ist es für mich auch als Politiker wertvoll, eine andere Perspektive – jene der Agglomeration – einnehmen zu ­können.»

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