Nehmen wir die angebliche Partystadt Zürich. Dort müssen um Mitternacht alle Restaurantterrassen geräumt werden. Zwei Jungpolitiker wollen das nun ändern. Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen, und Nicole Giger, sozialdemokratische Gemeinderätin, reichten im Stadtparlament ein Postulat ein mit dem Anliegen, dass Terrassen- und Boulevardflächen im Sommer zwei Stunden länger bedient werden können. Das Anliegen fand breite Unterstützung und wurde für dringlich erklärt. Das Vorbild für Zürich ist ausgerechnet das zehnmal kleinere Städtchen Thun. 2016 führte Thun «mediterrane Wochen» ein. Während eines bestimmten Zeitraums im Sommer, dürfen die Bars am Wochenende nun ihre Tische draussen bis um halb zwei bedienen. Die Erfahrungen seien «durchweg positiv», sagt der Thuner Polizeiinspektor Peter Schütz. Es gebe nicht mehr Lärmreklamationen.
Thun ist nicht alleine. Die Region Bern ist den anderen Städten voraus. Nach einer Testphase bekam auch Bern Mittelmeerflair. In Teilen der Altstadt und auf der Schützenmatte dürfen Restaurants im Sommer bis zwei Uhr morgens draussen bedienen.
Zuletzt rückte das Emmental näher ans Mittelmeer. Seit dem 5. Juli und noch bis zum 10. August dürfen die Restaurants am Freitag und Samstag in der Burgdorfer Schmiedengasse eine Stunde länger bis 1.30 Uhr wirten. Die Regelung gilt auch für die Tische und Stühle auf der Gasse.