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Wie zukünftig miteinander umgehen?

Gut besuchte 1.-August-Feier mit Nationalrat Andri Silberschmidt

von Marianne Voss

Obwohl es an diesem 1.-August-Morgen kalt und nass war, füllten sich die Bänke unter dem grossen Vordach des Gemeindehauses in Affoltern so, dass weitere aufgestellt werden mussten. Nach dem musikalischen Auftakt des Musikvereins Harmonie Affoltern hiess die Stadtpräsidentin Eveline Fenner die zahlreichen Gäste herzlich willkommen. «Schön, dass Sie trotz dieses Wetters aus der warmen Stube hierhergekommen sind.» Die Schweiz feiere heute einen besonderen Geburtstag. «Am 12. September vor 175 Jahren wurde die Verfassung verabschiedet, welche das Fundament der modernen Schweiz und der Demokratie bildet.» Anhand einiger Beispiele zeigte die Stadtpräsidentin auf, dass diese Verfassung nicht an Aktualität verloren hat.

Blick in die Zukunft

Der Festredner an der Affoltemer Feier war der junge FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt, der in den sozialen Medien sehr präsent ist und durch die parteiübergreifende Polit-WG in Bern von sich reden machte. Gegenüber dem ­«Anzeiger» antwortete er auf die Frage nach seinem Werdegang: «Ich werde bald 30 und habe bereits die Hälfte meines Lebens gearbeitet.» Gleich zu Beginn seiner Ansprache erklärte er, dass er die ersten zwei Wochen seines Lebens in Hedingen verbracht habe. Aktuell wohne er in Zürich, werde aber Ende Jahr mit seiner Partnerin nach Affoltern ziehen. «Ein Affoltemer bin ich deswegen wohl noch nicht, aber vielleicht ein ­Säuliämtler», meinte er humorvoll. Diese Neuigkeit wurde mit grossem Applaus quittiert. In seiner Rede setzte er sich mit der Zukunft auseinander und scheute sich nicht, pointiert und klar Stellung zu beziehen zu aktuellen Themen. Anhand von fünf Beispielen zeigte er auf, «wie wir alle etwas beitragen können, dass wir aufgrund unserer Erfahrungen Fehler vermeiden und schauen, dass wir eine Zukunft haben, in der sich alle aufgehoben fühlen.» Zum ­Thema «genügend Strom» betonte er, dass ein rascher Zubau aller stromerzeugenden Technologien nötig sei. Bei der «Migration» wies er darauf hin, «dass wir uns unserer humanitären Verpflichtung weder entziehen können noch wollen.» Beim Thema «Sicherheit» ging er auf die Notwendigkeit ein, in die Armee zu investieren, und zur «Bildung» sagte er: «Die Zusammenarbeit zwischen den Berufsschulen und den Fachhochschulen muss verbessert werden, damit der Weg vom Beruf an die Hochschule erleichtert wird.»

Miteinander statt gegeneinander

Das letzte Thema beeindruckte die Gäste an den Tischen ganz besonders. Es ging um die Vision des jungen Politikers, «wie wir in Zukunft miteinander umgehen». Er berichtete von seinen Erfahrungen in Bern. «Dort redet man möglichst übereinander und nicht miteinander.» Man glaube, wenn man schlecht über andere spreche, stehe man selbst besser da. «Und man kommuniziert möglichst mit denen, die man schon lange kennt, überspringt also weder den Sprachgraben noch jenen der persönlichen oder politischen Herkunft.» Das sei die Realität. Doch er ­wolle genau das Gegenteil. Seine Vision sei eine Schweiz, in der man miteinander rede und die Stärken der anderen ­betone. «Meine Vision ist ein Land, in dem das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Miteinander eine Realität ist, die Gräben zuschüttet und Grenzen überwindet.» Seine Botschaften – ganz ­besonders diese letzte – waren nach dem Singen der Landeshymne beim Genuss von Wurst oder Nussgipfel an vielen ­Tischen nochmals Gesprächsthema.

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