Stimmrechtsalter 16

Welches ist das wichtigstes Argument gegen das Stimmrechtsalter ab 16 Jahren?

Die Schweiz schaut auf eine lange Tradition zurück, in welcher Rechte und Pflichten zusammengehören. Wer also abstimmen und wählen darf, soll sich auch selbst zur Wahl stellen und Verantwortung übernehmen dürfen. Die Forderung nach Stimmrechtsalter 16 berücksichtigt diese entscheidende Gleichung nicht und verzerrt damit das Stimm- und Wahlrecht. 

16- und 17-Jährige fällen Berufswahlentscheide, übernehmen Verantwortung für Ihren Lebensweg, füllen die Steuererklärung aus und sind in der Schule mit politischer Bildung konfrontiert. Wieso sollte Ihnen trotz dieser Kompetenzen die Stimmberechtigung enthalten werden?

Wie bereits ausgeführt, gehören Rechte und Pflichten zusammen. Weiter wird selbst bei einer Herabsetzung des Stimmrechtsalters von 18 auf 16 eine Altersgrenze gezogen und damit eine Altersgruppe ausgeschlossen; die Diskussion könnte folglich ad infinitum weitergeführt werden. Deshalb muss die Politik eine Altersgrenze festlegen. Das Stimmrechtsalter 18 ist an die Mündigkeit gekoppelt, wird dem Ansatz von Rechten und Pflichten gleich und wird regelmässig von den Kantonen bestätigt. Erst vergangenen Februar lehnten die Neuenburger Stimmbürgerinnen und -bürger Stimmrechtsalter 16 ab.

(vgl. SRF Kein Stimmrechtsalter 16 in Neuenburg)

Was sagt das Alter über Interesse und Wissen an politischer Partizipation aus?

Das Alter sagt nur bedingt etwas über das Interesse und Wissen an der politischen Partizipation aus. Zudem sei gesagt, dass die politische Partizipation auch ohne Stimm- und Wahlrecht möglich ist: Ich selbst trat mit 17 Jahren den Jungfreisinnigen bei und konnte das politische Geschehen – ganz ohne Stimmrecht – aktiv mitgestalten.

Ein häufiges Gegenargument zum Wahlalter ab 16 ist, dass Jugendliche politisch nicht ausreichend informiert sind. Aber das trifft auch für viele Leute über 18 Jahren zu. Warum dürfen die dann trotzdem wählen, was macht den Unterschied?

Dieses Argument weise ich entschieden zurück. Gerade die heutigen politischen Debatten um den Klimawandel aber auch um die Altersvorsorge zeigen, dass Jugendliche durchaus sehr gut informiert sind. Entscheidend ist einzig die politisch festgesetzte Altersgrenze, welche aus den bereits erläuterten Gründen bei 18 Jahren belassen werden soll.

Mehr dazu

Votum Stimm- und Wahlrechtsalter 16: Wer abstimmen und wählen darf, soll sich auch zur Wahl stellen dürfen

SRF Arena vom 29. Mai 2020

Interview mit und das Generationentandem

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich.

Andri Silberschmidts PolitUpdates

Melden Sie Sich zu meinen «PolitUpdates» an und bleiben Sie auf dem Laufenden.