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Sollen Akademikerinnen länger arbeiten als Bauarbeiter?

Die Idee einer Lebensarbeitszeit stösst nach dem Abstimmungskrimi um das AHV-Alter auf Interesse. Einen konkreten Vorschlag gibt es bereits.

von Stefan Häne

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Weder das eine noch das andere, sondern eine Koexistenz beider Modelle: Diesen Vorschlag macht nun Andri Silberschmidt. Der FDP-Nationalrat schlägt vor, das Modell des Referenzalters beizubehalten, allerdings würde das Rentenalter – analog der Renteninitiative der Jungfreisinnigen – von 65 auf 66 angehoben und danach an die Lebenserwartung gekoppelt. «Gleichzeitig würde man aber einen Mechanismus einführen, der sagt, dass man nach 44 Beitragsjahren in die Pension gehen kann», so Silberschmidt. Als Beitragsjahr gälte, wenn man mindestens 30’000 Franken AHV-Lohn versichert hätte.

Warum genau dieser Betrag? Silberschmidt hat als Basis einen tiefen Lohn von 4000 Franken monatlich genommen, dazu ein Pensum von 60 Prozent. Das würde es auch Menschen mit geringem Verdienst und Teilzeitpensum erlauben, die Schwelle zu überschreiten, sagt er.

Dank der Kombination beider Modelle könnten Menschen, die eine Lehre absolviert und seit dem 18. Alterjahr durchgearbeitet haben, ab 62 in Rente gehen. Ein Akademiker wiederum, der zum Beispiel erst mit 32 Jahren ins Berufsleben einstiege, müsste trotzdem nicht bis 76 arbeiten, wie es allein das Modell Lebensarbeitszeit vorsähe, sondern könnte mit 66 aufhören.

Die Lebensarbeitszeit von 44 Jahren müsste man nach Silberschmidts Vorstellung ebenfalls an die Lebenserwartung koppeln. Im Resultat fände er es gut, wenn circa 20 Prozent der Erwerbstätigen früher als heute in Rente gehen können und circa 80 Prozent später. «Alles schrittweise und nicht von heute auf morgen.» Ob das Ganze finanzierbar sei, müsse man natürlich prüfen.

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