«Kurz gesagt» – die Kolumne im Tagblatt der Stadt Zürich
Am 24. Februar wurde das Undenkbare Realität: Ein offener Krieg in Europa – nur knapp drei Flugstunden von Zürich entfernt.
Seither erleben wir eine unglaubliche Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern: Die Friedensdemos, die Hilfsangebote und die Bereitschaft, Geflüchtete aufzunehmen, sind Ausdruck unserer humanitären Tradition. In Bundesbern werde ich mich dafür einsetzen, dass die Geflüchteten in einem schnellen Verfahren eine Arbeitsbewilligung erhalten können. In diesen dunklen Tagen braucht es Perspektiven.
Angesichts der eklatanten Verletzung des Völkerrechts war und ist es wichtig, dass der Bundesrat die internationalen Sanktionen mitträgt. Dies widerspricht nicht unserer immerwährenden Neutralität, sondern entspricht der humanitären Tradition der Schweiz. Wir sind dazu verpflichtet, uns für unsere Wertvorstellungen wie Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einzusetzen und die Verletzung dieser Werte nicht einfach hinzunehmen; Nicht-Handeln entspräche einer Unterstützung des russischen Aggressors.
Der 24. Februar entspricht einer Zeitenwende: Wir mussten uns vom Gedanken verabschieden, dass sich das, was an Unrecht in der Ukraine geschieht, nicht auch anderswo in Europa und letztlich auch in der Schweiz geschehen könnte. Ich fordere deshalb alle auf, die seit Jahren unsere Armee schwächen oder gar in Frage stellen, die falsche Feindbilder pflegen und so tun, als gehe die Gefahr ausschliesslich von den angeblich bösen Amerikanern oder der Nato aus, endlich zur Vernunft zu kommen und mitzuhelfen, unsere Sicherheit und unsere Freiheit mit angemessenen Mitteln zu verteidigen.