Braucht es neue Regeln zur Verschreibung von Opioiden? Darüber läuft eine Debatte im Bundeshaus. FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt findet: Ja. «Das Problem der Übermedikation besteht tatsächlich», sagt er. Der Zürcher sieht das Problem in einer Regelung für die Krankenkassen. «Wenn Menschen bei verschiedenen Ärzten Medikamente beziehen, wissen das die Ärzte voneinander nicht», erklärt der Vizepräsident der Freisinnigen. Die Kassen würden jedoch die Abrechnung sehen. Gemäss Gesetz dürften sie ihre Versicherten aber nicht darüber informieren, dass ihnen zu viele Medikamente verschrieben wurden.
Eine andere Sicht hat Katharina Prelicz-Huber, Nationalrätin der Grünen. «Klar ist es unschön, wenn durch zu grosszügige Abgabe von Opiaten Süchtige entstehen.» Wie das im Detail zu regeln ist, erachtet sie aber als Fachthema, «das den Horizont von uns Politikerinnen übersteigt». Man dürfe nicht vergessen: «Diese Leute haben Schmerzen. Mich würde interessieren, woher das rührt.» Klar für den Einsatz von Opioiden spricht sich die Zürcherin in der Palliativpflege aus. «Es mag zynisch klingen, aber ich finde, alte Menschen sollen schmerzfrei sterben können.»